Fahrsicherheit in der dunklen Jahreszeit: korrekte Einstellung der Scheinwerfer notwendig

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© zoe_illingworth / Shutterstock

Eine falsche Scheinwerfereinstellung gefährdet die eigene Sicherheit und die Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer. Wie lässt sich die Höhe des Lichtkegels korrekt ein regulieren?

Warum eine Scheinwerfereinstellung notwendig wird

Insbesondere in den dunklen Monaten des Jahres wird häufig mit eingeschalteten Scheinwerfern gefahren. Anders als das Tagfahrlicht dienen diese nicht nur dazu, gesehen zu werden, sondern sollen die Fahrbahn  auch möglichst weiträumig ausleuchten, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Dieser Kompromiss ist allerdings nur möglich, wenn die Einstellung der Scheinwerfer korrekt durchgeführt wurde. Ein zu tief leuchtender Frontscheinwerfer reduziert die Sichtweite, eine zu hohe Einstellung blendet den Gegenverkehr. Weil der Fahrer eine nicht korrekte Einstellung häufig kaum bemerkt, handelt es sich um einen der häufigsten Gründe dafür, dass das eigene Fahrzeug keine neue HU-Plakette erhält – obwohl eine Einstellung eigentlich relativ einfach möglich wäre. Auch die vertikale Einstellung muss stimmen, die Scheinwerfer dürfen also nicht zu weit nach links oder rechts scheinen. Das bei den in den 1950 er Jahren eingeführten asymmetrischen Scheinwerfern der Lichtkegel auf der rechten Seite ein wenig höher reicht, ist aber gewollt. Dadurch lassen sich der Fahrbahnrand und insbesondere Verkehrsschilder besser einsehen.

10-Meter-Methode noch zeitgemäß?

Bis heute ist eine eigentlich recht anachronistisch erscheinende Prüfmethode vorgeschrieben, um die richtige Einstellung der Scheinwerfer zu bestimmen. Das Fahrzeug muss in 10 m Entfernung von einer weißen Wand aufgestellt werden. Eine vom Hersteller vorgeschriebene Neigung, die sich üblicherweise auf dem Scheinwerfer befindet, kann dann mit einem Zollstock überprüft werden – ein wenig Rechenarbeit ist allerdings notwendig. Finden Sie beispielsweise die Angabe „1,2 %“, bedeutet dies, dass die Neigung 1,2 Meter auf einer Strecke von 100 m beträgt. Bei 10 m sind dies also 12 cm. Die Hell-Dunkel-Grenze muss auf der Wand also 12 cm niedriger liegen als am Mittelpunkt Scheinwerfer, was mithilfe des Zollstock zu überprüfen ist. Mit einer Einstellschraube am Scheinwerfer lässt sich die Höhe gegebenenfalls nachregulieren. Hier zeigt sich auch schon der Nachteil dieser Methode: es wird eine relativ helle, einfarbige Wand sowie ein ebener Boden davor. Ist die Fläche schon leicht abschüssig, lassen sich keine genauen Werte mehr ermitteln. Um den Platzbedarf einzuschränken, werden in Fachwerkstätten und bei der Hauptuntersuchung Geräte zur Scheinwerfereinstellung verwendet. Sie projizieren die Leuchtweite der Scheinwerfer auf eine Messstrecke von etwa 50 cm.

© Wasant / shutterstock
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Xenon-Scheinwerfer: automatische Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben

Seit 1990 ist übrigens eine manuelle Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben. Wird das Fahrzeug stark beladen, ändert sich die Neigung – weshalb der Lichtkegel des Scheinwerfers angepasst werden muss. Bei Fahrzeugen mit Xenon-Scheinwerfern ist eine manuelle Einstellung nicht mehr sinnvoll und auch nicht möglich, hier ist eine automatische Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben. Der Grund: käme es zu einer falschen Einstellung, wäre die Blendung des Gegenverkehrs besonders verheerend.

Fazit: Lichteinstellung an heller Wand auch in eigener Regie möglich

Insgesamt zeigt sich also: auf die korrekte Einstellung der Scheinwerfer kann keinesfalls verzichtet werden – ansonsten wird entweder der Gegenverkehr geblendet, oder die Leuchtweite fällt geringer aus, als möglich. Zudem versagt der TÜV die Vergabe einer neuen Plakette, wenn die Einstellung nicht korrekt ist – bei einigen Fahrzeugmodellen ist die falsche Lichteinstellung sogar einer der häufigsten Gründe für die erneute Vorführung zur HU. Prinzipiell lässt sich die Einstellung auch selbst vornehmen, der Platzbedarf ist dafür recht hoch. Wenn Sie eine helle Wand mit einer ebenen Fläche davor nutzen können, ist eine Kontrolle aber auch in Eigenregie machbar. Profiwerkstätten verwenden ein Einsteigergerät, welches sich für den eigenen Bedarf aufgrund der hohen Kosten von einigen 100 Euro allerdings kaum lohnen dürfte.